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FITCuba: Hoffnung auf bessere Zeiten für den Tourismus

30.04.2024

Kubas Tourismuszahlen bleiben seit der Pandemie hinter den Erwartungen zurück. Die Internationale Tourismusmesse soll bessere Zeiten einläuten.

Der Tourismus in Kuba kämpft nach der Pandemie noch immer mit dem Aufschwung. Die Internationale Tourismusmesse (FITCuba), die vom 2. bis 5. Mai in Jardines del Rey stattfindet, soll ein Startschuss in bessere Zeiten sein.

Denn die bloßen Zahlen sind ernüchternd. Der für die kubanische Wirtschaft so wichtige Tourismussektor erholt sich nach der Pandemie langsamer als erwartet. Statt der prognostizierten 3,5 Millionen Reisenden kamen im vergangenen Jahr knapp 2,4 Millionen. Für dieses Jahr strebt die kubanische Regierung die Zahl von 3,2 Millionen Touristen an.

Bis März reisten 809.238 ausländische Besucher auf die Insel, ein Anstieg von 7,5 Prozent und 56.000 Besucher im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum, wie die Tageszeitung Granma berichtet, mit Berufung auf Daten der Statistikbehörde ONEI. Der wichtigste Markt für den kubanischen Tourismus bleibt Kanada mit fast 400.000 Besuchern, gefolgt von der Gemeinschaft im Ausland lebender Kubaner und Russland. So besuchten in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als 75.000 Russen die Insel, doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2023.

Auch wenn der Tourismus etwas besser abzuschneiden scheint als im vergangenen Jahr, ist er noch weit davon entfernt, der Motor zu sein, den Kubas Wirtschaft braucht. Die Zahlen liegen noch immer weit unter denen der Spitzenjahre 2018 und 2019 mit 4,2 und 4,6 Millionen Touristen. Unterdessen verzeichnen vergleichbare Reiseziele in der Region, Punta Cana in der Dominikanischen Republik oder Cancún in Mexiko, Rekordbesucherzahlen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019, dem letzten vor der Pandemie, begrüßte die Dominikanische Republik 6,5 Millionen Touristen. Seit der Wiedereröffnung der Flughäfen des Landes in der zweiten Jahreshälfte 2020 wächst die Branche rasant. Nach knapp 8 Millionen Touristen im Jahr 2022 waren es 2023 bereits 10,3 Millionen.

In Kuba dagegen lag die Auslastung der Hotels im Jahr 2023 lag bei 25 Prozent, was die Kluft zwischen den offiziellen Erwartungen und der Realität deutlich aufzeigt. Darüber hinaus ist die Importneigung des kubanischen Tourismussektors sehr hoch, so dass Multiplikatoreffekte auf die übrige Wirtschaft begrenzt bleiben.

Während Kanada als Besuchermarkt recht stabil ist, sind die Besucherzahlen aus Europa in den letzten Monaten zurückgegangen oder stagnieren. Zu den Ursachen gehören die krisenbedingte Verschlechterung der Servicequalität, auch und gerade im Vergleich zu den erwähnten anderen Angeboten in der Karibik, sowie verschärfte Einreiseregeln in die USA für Kubareisende. So verlangen die Vereinigten Staaten von Ausländern, die nach Kuba gereist sind, ein Einreisevisum. Die Einreisegenehmigung ESTA reicht nicht mehr aus.

Die diesjährige Ausgabe der Tourismusmesse FITCuba ist auf Lateinamerika und die Karibik ausgerichtet. Die Flugverbindungen in die Region nehmen zu, und die Zahl der Besucher aus Argentinien, Mexiko oder Brasilien hat in letzter Zeit zugenommen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer.

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