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Kuba setzt auf erneuerbare Energien

03.05.2024

Japan spendet Kuba 20 Millionen US-Dollar für die Installation eines Photovoltaikparks. Bis 2028 plant Havanna einen massiven Ausbau der Solarenergie.

Kuba treibt den Ausbau Stromerzeugung aus Solarenergie voran. Die Japanische Agentur für Internationale Zusammenarbeit (JICA) hat kubanischen Medien zufolge Technologie im Wert von mehr als 20 Millionen US-Dollar gespendet, um Kuba bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen in der Sondergemeinde Isla de la Juventud zu unterstützen.

Bei der Anlage, die Ende April vom kubanischen Premierminister Manuel Marrero eingeweiht wurde, handelt es sich um ein System von Lithiumbatterien mit schneller Entladung, das laut der Tageszeitung Granma „die durch die Instabilität der photovoltaischen Erzeugung verursachten Schwankungen ausgleicht“. Die Initiative könnte den Anteil der erneuerbaren Energiequellen auf der Isla de la Juventud um 15 Megawatt (MW) erhöhen, hieß es. Mit dem japanischen Beitrag erreicht die Sondergemeinde etwa 20 Prozent ihrer Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien, sagte der Direktor des staatlichen Stromversorger Unión Eléctrica (UNE), Alfredo López. Sie ist damit führend im nationalen Programm zur Änderung der Energiematrix.

Marrero dankte Japan für die Spende und bekräftigte das Ziel seiner Regierung, die Energiematrix zu verändern. Fossile Energieträger machen immer noch 95 Prozent der kubanischen Stromerzeugung aus. Insbesondere der Import von Rohöl für die Wärmekraftwerke sowjetischer Bauart soll reduziert werden, da dieser hohe Devisensummen verschlingt. Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, setzt Kuba seit 2014 auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Das größte Potenzial liegt nach Angaben der Regierung in der Solarenergie sowie Windkraft. Hinzu kommen Biomassekraftwerke. Nach der letzten Aktualisierung des Nationalen Entwicklungsplans soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Energiematrix des Landes bis 2030 auf 37 Prozent und danach schrittweise auf 100 Prozent ausgebaut werden. Das Land strebt Energieunabhängigkeit an. Noch aber liegt Kuba weit hinter dem selbst gesteckten Fahrplan zurück. Aufgrund des Treibstoffmangels und des bedauernswerten Zustands vieler Kraftwerke gehören zum Teil stundenlange Stromausfälle wieder zum Alltag der Kubaner. Es fehlt an Geld für Wartung und Investitionen für die Beschaffung von Brennstoff.

Der Ausbau der Solarenergie erscheint da folgerichtig. Aber auch dieser ist mit einem hohen Investitionsaufwand verbunden. Mitte März wurde bekannt. dass Kuba bis 2028 die Installation von 92 Photovoltaik-Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 2.000 MW Stromerzeugung plant. Energieminister Vicente de la O Levy erklärte gegenüber der Presse, dass die Verträge für die Solarparks bereits unterzeichnet wurden. Sie werden es Kuba ermöglichen, den Rückstand aufzuholen und bis 2030 einen Anteil von 24 Prozent erneuerbarer Energien am Energiemix der Insel zu erreichen. Mit den geplanten Parks würden laut dem Minister 750.000 Tonnen Brennstoff an Importen eingespart. Weitere Details gab er nicht bekannt. Mitte März berichtete zudem die spanische Nachrichtenagentur EFE, dass Spanien den Bau eines Solarparks in Kuba im Rahmen der Global-Gateway-Strategie der Europäischen Union (EU) unterstützen wird.

 

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